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VITA – the hole truth

 

Ich wuchs als Kaninchen unter Dodos auf und erinnere mich, dass ich oft einsam war.

In den 80er Jahren des 18. Jahrhunderts ging ich in der apokalyptischen Wortschmiede der Bergarbeiterschaft Nordsüdinnung in die Leere.

Zurück in der Zeit folgten in den 1630er Jahren Auftritte als Sprachspucker im wandernden Androidentheater, das sich allerdings nicht lange am Leben halten konnte.

Hier wurde ich gegen meinen Willen als Gewinner im Wettbewerb der Disziplin Wortwerfen mit 41,5 Kronkorkenorden ausgezeichnet, die ich fortan an mir zu Schau stellen sollte.

Traumatisiert ergriff ich die Flucht und begann entlastungsweise unverzüglich mit der Untertunnelung der Ozeane.

Das war die Stille.

Ende des 19. Jahrhunderts kam ich im Lesesaal der Universität Fort Hare zu mir.

Hier studierte ich und machte 1910 als erstes Kaninchen weltweit den Hochschulabschluss in Innenarchitektur, Tunnelbau und Projektionsfelderwirtschaft.

Akademisch verwahrlost kratzte ich in den Folgejahren Erdgedichte aus Tunnelwänden und brachte sie zu einem nahegelegenen Gunstmarkt.

Seither entstanden freie Kooperationen mit so namhaften Größen wie dem Zufall.

Zahlreiche Veröffentlichungen, Preise, Auszeichnungen, Lobhudeleien und Gunstbezeugungen innerhalb der berüchtigten Literaturgruppe Spiegelkabinett, deren einziges Mitglied ich bin.

Ich teile das Schicksal.

Damit ist es auch schon aus mit mir

VITA – the official version

 

Niklas L. Niskate, geboren 1981 in Halle (Saale), wuchs in Bern (CH), Nordrhein-Westfalen und Berlin auf. Lebt seit 2008 durch Zufall im Moment als Lyrik schreibendes Kaninchen in Oberösterreich. Studium der Untergrundarchitektur, Projektionsfelderwirtschaft und des Tunnelbaus. Diverse Veröffentlichungen in Anthologien und Zeitschriften, zuletzt in Lichtungen 151 und Still Magazine 6. Startstipendien für Literatur des österreichischen Bundeskanzleramts 2014 und 2016, 2017 und 2018 Arbeitsstipendium ebd.

Sein Lyrik Debüt legte er mit Privatnachrichten an Lem, Köln 2015 (parasitenpresse), vor. Der zweite Gedichtband Entwicklung der Knoten erschien im Oktober 2018 bei der Edition Mosaik, Salzburg.